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Rhizarthrose - N. Koekebakker, qualifizierte Handtherapeutin

CMC I-Arthrose ist eine häufige Erkrankung des Daumensattelgelenks und eine Form von Gelenkverschleiß.

Das Daumensattelgelenk besteht aus dem ersten Mittelhandknochen (os metacarpale) und einem Knochen der Handwurzel (os trapezium). Zusammen bilden sie ein Sattelgelenk, dessen beiden Gelenkflächen nicht exakt zusammen passen. Tatsächlich handelt es sich um ein so genanntes inkongruentes Gelenk. Wenn bei einem solchen Gelenk zudem die Bänder erschlaffen, kann das Gelenk instabil werden. Aufgrund dieser Inkongruenz und Instabilität wird das Gelenk zunehmend belastet, und diese chronische Belastung kann den Verschleißprozess weiter nachteilig beeinflussen. Der Verschleiß tritt an der Oberfläche des Gelenkknorpels auf, der beide Enden des Knochens, die das Gelenk bilden, bedecken. Die Knorpelmasse nimmt qualitativ ab und kann sogar vollständig verschwinden. Die Folge ist, dass Bewegungen des Gelenks Schmerzen verursachen, weil die Knochenenden gegeneinander reiben. Außerdem kann sich das Gelenk verdicken und können Gelenkdeformationen in Form von Knochenvorsprüngen, den so genannten „Osteophyten“ auftreten. Der Verschleiß ist ein unumkehrbarer Prozess. Infolge des Verschleißprozesses tritt oft eine Abweichung des Daumenstandes auf. Dabei rutscht das Daumensattelgelenk ab und bildet einen deutlich erkennbaren Höcker; der Daumen liegt am Zeigefinger an und wird überstreckt. Dieses Symptom wird „Zickzack-Deformität“ genannt.

> Die Beschwerden


Schmerzbeschwerden rund um den Daumenballen sind vorherrschend und treten anfänglich bei belastenden Daumenbewegungen wie alltäglichen Schneide- und Drehbewegungen auf, bspw. beim Auswringen eines Spüllappens, beim Öffnen von Konserven, Gläsern oder Aufreißen von Vakuumverpackungen, Drehen von Schlüsseln, Hantieren von Knöpfen und Reißverschlüssen oder Festhalten eines Buchs, Schreiben usw. In einem späteren Stadium können die Schmerzen ständig vorhanden sein und auch des nachts auftreten. Das Daumengelenk kann angeschwollen sein und bei Bewegung ein knirschendes Gefühl oder Geräusch verursachen. In dieser Phase kann ebenfalls Steifigkeit des Gelenks und Kraftverlust entstehen.

> Ursachen für Arthrose


Die Entstehung von Arthrose kann unterschiedliche Ursachen haben. Meistens handelt es sich um den normalen Verschleiß, der im Laufe des Alterns entsteht. Arthrose entsteht öfter bei Frauen als bei Männern und meistens nach dem 40. Lebensjahr. 16-25 % aller Frauen nach der Menopause entwickeln eine Arthrose in diesem Gelenk. Mit zunehmendem Alter entsteht bei 1 von 4 Frauen und bei 1 von 12 Männern über 70 Jahren eine Arthrose des CMC I-Gelenks. Auch eine Überlastung durch eine spezifische belastende Arbeit oder Instabilität des Gelenks kann eine Rolle bei der Entstehung von Arthrose spielen. Eine posttraumatische Arthrose entsteht infolge einer früheren Verletzung des Gelenks, beispielsweise eines Knochenbruchs, der sich bis in die Gelenkfläche hineingezogen hat.

> Behandlung


In einem frühen Stadium von Arthrose können die Beschwerden mit nicht-steroidalen entzündungshemmenden Schmerzmitteln (NSAID), einer individuell angepassten Gelenkorthese sowie mithilfe der Beratung eines Handtherapeuten unter Kontrolle gehalten werden. Die wesentliche Funktion einer Orthese besteht darin, dass sie das Daumensattelgelenk stabilisiert und den Mittelhandknochen in einer funktionellen Position hält. Dadurch entsteht der so genannte Daumenbogen, der geringere Stresskräfte auf das Daumengelenk ausübt. Wenn die übrigen Gelenke des Daumens und der Finger nicht fixiert werden, bleibt eine optimale Handfunktion gewährleistet. Der Handtherapeut wird sich auf die Verbesserung der Stabilität und Kraft des Daumens, das Anlernen eines „funktionalen Daumenbogens“ und die Beratung zum täglichen Einsatz der Hand konzentrieren.
 
N. Koekebakker, aktives Mitglied der Holländischen Gesellschaft von Handtherapeuten. Sie arbeitet bei 4hands, eine private Handtherapiepraxis in Amsterdam